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Deutsche Gesellschaft für Essstörungen (DGESS) verleiht Hilde Bruch Forschungspreis 2025 an Prof. Dr. Jochen Seitz und Dr. Maria Seidel

Die Deutsche Gesellschaft für Essstörungen (DGESS) zeichnet in diesem Jahr Prof. Dr. med. Jochen Seitz (Universität Duisburg-Essen) und Dr. rer. nat. Maria Seidel (Technische Universität Dresden) mit dem renommierten Hilde Bruch Forschungspreis aus. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird 2025 zu gleichen Teilen an beide Wissenschaftler*innen verliehen.

Prof. Seitz, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der LVR-Uniklinik Essen, leitet seit 2012 die Arbeitsgruppe "Translationale Essstörungsforschung". Seine Schwerpunkte liegen in der Anwendung bildgebender Verfahren (MRT, fMRT), in endokrinologischen und neuroimmunologischen Fragestellungen sowie in translationalen Tiermodellen. Darüber hinaus erforscht er die Mikrobiom-Darm-Gehirn-Achse und deren mögliche Bedeutung für den Verlauf von Essstörungen. Um die zu Grunde liegenden Mechanismen besser zu verstehen und die Relevanz für den klinischen Verlauf zu erforschen, hat er dazu eine der größten longitudinalen Studien von Patient*innen mit Anorexia Nervosa weltweit etabliert.

Dr. Seidel widmet sich an der TU Dresden seit 2012 den neurobiologischen, kognitiven und affektiven Mechanismen der Anorexia nervosa. Ihr methodisch breit aufgestelltes Forschungsprogramm kombiniert funktionelle Bildgebung, Ecological Momentary Assessment (EMA) und endokrine Marker in Quer- und Längsschnittstudien. Ein Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Emotions- und Belohnungsverarbeitung sowie der Rolle von Gewohnheiten. Gemeinsam mit Kolleg:innen konnte sie zudem zeigen, dass neuroendokrine Marker wie Leptin und strukturelle Veränderungen in der Amygdala eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung von Rumination und affektiven Prozessen spielen – ein Befund, der die Amygdala als Schlüsselfaktor in der Pathophysiologie der Anorexia nervosa unterstreicht.

Mit der Auszeichnung würdigt die DGESS zwei herausragende Wissenschaftler:innen, deren Arbeiten entscheidend zu einem vertieften Verständnis der Entstehung und Aufrechterhaltung von Essstörungen beitragen.

 

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