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Informationen für Behandler*innen

Unter den folgenden Links finden Sie, kostenlos und frei zugänglich, die validierten deutschsprachigen Versionen international weit verbreiteter Instrumente zur Essstörungsdiagnostik:

Die deutsche Version eines international ebenfalls weit verbreiteten, algorithmen-basierten, adaptiven Tests zur Essstörungsdiagnostik (Eating Disorder Assessment für DSM 5; EDA-5) finden Sie hier. Erste vorläufige Ergebnisse dazu wurden 2023 beim gemeinsamen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen und der Deutschen Adipositas Gesellschaft und 2024 beim 3. Deutschen Psychotherapie Kongress vorgestellt.

Im Jahr 2023 wurde in einer Publikation in Lancet Psychiatry eine konsentierte Auswahl an Veränderungsdimensionen und diagnostischen Instrumenten für Essstörungen vorgestellt, das von 24 internationalen Expert*innen aus Fachwelt und Betroffenenperspektive erarbeitet wurde. Grundlage war ein angepasstes Delphi-Verfahren mit anschließender Bewertung durch eine offene Umfrage.

Gemäß der Empfehlungen sollen Behandlungsergebnisse bei Essstörungen in folgenden vier Bereichen kontinuierlich erfasst werden:

  • Verhalten und Kognitionen im Zusammenhang mit der Essstörung
  • Körperliche Gesundheit
  • Begleitende psychische Erkrankungen
  • Lebensqualität und soziale Funktionsfähigkeit

Die Erhebung soll über drei bis fünf Fragebögen (Patient-Reported Outcome Measures, PROMs) erfolgen – abgestimmt auf die jeweilige Altersgruppe.

Empfohlene Messinstrumente nach Altersgruppe:

Kinder (6–12 Jahre)

  • Children’s Eating Attitude Test (ChEAT) - alternativ bei ARFID: Eating Disorder in Youth Questionnaire (EDY-Q)
  • KIDSCREEN-10 (Lebensqualität)
  • Revised Children’s Anxiety and Depression Screener-25 (RCADS-25)

Jugendliche (13–17 Jahre)

  • Eating Disorder Examination Questionnaire (EDE-Q) - alternativ bei ARFID: Nine-Item ARFID Screener (NIAS)
  • Patient Health Questionnaire-2 (PHQ-2) oder Patient Health Questionnaire-9 (PHQ-9)
  • Generalized Anxiety Disorder Scale-2 (GAD-2) oder Generalized Anxiety Disorder Scale-7 (GAD-7)
  • KIDSCREEN-10

Erwachsene (ab 18 Jahren)

  • Eating Disorder Examination Questionnaire (EDE-Q) - alternativ bei ARFID: Nine-Item ARFID Screener (NIAS)
  • Patient Health Questionnaire-2 (PHQ-2) oder Patient Health Questionnaire-9 (PHQ-9
  • Generalized Anxiety Disorder Scale-2 (GAD-2) oder Generalized Anxiety Disorder Scale-7 (GAD-7)
  • Clinical Impairment Assessment (CIA)
  • WHO Disability Assessment Schedule 2.0 (12 Items, WHODAS 2.0)

Die Fragebögen sollten durch demografische Daten, klinische Vorgeschichte und relevante Lebensumstände ergänzt werden.

Die S3 Leitlinien zur Diagnostik und Therapie der Essstörungen finden Sie auf der Seite der AWMF. Die Leitlinien werden aktuell überarbeitet.

Die Fortbildungsakademie der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) bietet ein Fortbildungs-Curriculum zum Thema Essstörungen an, bei welchem auch Prof. Katrin Giel (Vizepräsidentin der DGESS) und Prof. Georgios Paslakis (Vorstandsbeisitz der DGESS) als Referierende mitwirken. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.

Die Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung (DPtV) bietet regelmäßig eintätige Fortbildungen zum Thema Essstörungen mit Prof. Timo Brockmeyer (Präsident der DGESS) als Referent an. Nähere Informationen dazu finden Sie hier. Auch die Beltz Akademie bietet eine eintägige Fortbildung zu Essstörungen mit Prof. Brockmeyer als Webinar an.

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